Horex vor 1945
Fahrrad mit GNOM Hilfs-, Einbaumotor, Baujahr 1922
Der Markenname Horex entstand aus „Homburg“, ergänzt um das Warenzeichen „REX“ der elterlichen REX-Konservenglasgesellschaft in Bad Homburg.
Im Jahr 1920 kaufte Friedrich Kleemann (1878–1948), der Vater von Fritz Kleemann, die kleine Motorenfabrik Columbus-Motorenbau AG in Oberursel (Taunus). Dort wurde der „Gnom“ gebaut, ein 1-PS-Fahrrad-Hilfsmotor, der direkt vor dem Tretlager im Fahrradrahmen befestigt wurde.
Es klingt fast unglaublich, doch meine Partnerin konnte dieses Fahrrad mit dem Gnom-Motor nur durch gezieltes Nachfragen auf der Veterama in Mannheim letztendlich kaufen.
HOREX SS500 Sturmey Archer,
Baujahr 1930
Im Zuge des Gnom-Angebots teilte ich dem damaligen Besitzer mit, dass ich lieber eine echte obengesteuerte Vorkriegshorex aus den 30er Jahren hätte, im Bewusstsein, dass er die Horex SS500 mit Sturmey Archer Motor besitzt. Dann kam die Antwort, dass es nun nur noch beides gebe: Meine Partnerin möchte die Gnom, und ich die SS500. Mit der Preisansage wurden wir uns einig, und seit 2019 sind die Gnom und die Horex SS500 mit Sturmey Archer Motor in unserem Besitz. Die Gnom wird nicht gefahren, aber die SS500 wird regelmäßig eingesetzt und darf ohne Beleuchtung und Warnhupe gefahren werden. Allerdings ist das Durchfahren von Tunneln untersagt, und bei Dämmerung endet die Fahrfreude.
Horex Columbus T5 (500ccm), Baujahr 1934 und Horex Columbus S6 (600ccm), Baujahr 1939

Eine eigene Welt für Horex-Sammler – ein kleiner Sammlerkreis – sind die Modelle vor dem Zweiten Weltkrieg. Keine Massenware, sondern sehr seltene, rare Motorräder. Durch das Forum kamen wir 2014 zu dieser Horex T5 und knüpften auch den Kontakt in diese Szene. Das „T“ steht für Touringmodell mit Seitenventilsteuerung. Bereits ab 1925 wurden bei Horex unter dem Konstrukteur Hermann Reeb die T5-Modelle entwickelt und hergestellt. Die gesamte Motorradindustrie litt unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise, und Horex überarbeitete dieses Touringmodell Anfang der 1930er Jahre für das kommende Jahrzehnt. Die bisherige Frischölschmierung wurde durch eine Trockensumpfschmierung ersetzt. Ab 1935 erhielten die T- und S-Modelle Kühlrippen am Motorgehäuse.

Der „Dampfhammer“ ist ein Sportmodell (S = Sportmodell) mit OHV-Ventilsteuerung. Bereits ab 1929 entstanden leistungsstärkere Sportmodelle mit obenliegenden Ventilen im Zylinderkopf. Der Kolbenhub beträgt beachtliche 118 mm und sorgt somit für reichlich Dampf aus dem Drehzahlkeller.
Aus Kostengründen wurde Mitte der 1930er Jahre wieder auf eine Frischölverlustschmierung gesetzt – nichts für weiße Sonntagsschuhe. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde das Modell mit wenig Chrom ausgestattet, da dieses Material für die Herstellung von Kriegsmaterial benötigt wurde.
Auffallend ist die elegante Verkleidung der Stößelstangen mit einem nach oben verjüngten Aluminiumgussteil, anstelle eines einfachen Rohres.
Wie erwähnt, haben wir aufgrund der Kontakte zum T-Modell seit 2014 im Jahr 2016 diese Horex S6 gekauft und wird regelmässig gefahren.

Ausstellungsobjekt: Ein Horex Columbus T5 Motor aus dem Baujahr 1938.